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Sucht und seelische Gesundheit

Was ist Sucht?

Es gibt eine Vielzahl von Definitionen von Sucht, am bekanntesten ist der ICD-10 (International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems), der von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) 1954  herausgegeben wird. Nach dieser Definition ist Sucht ein  „Zustand periodischer oder chronischer Vergiftung, hervorgerufen durch den wiederholten Gebrauch einer natürlichen oder synthetischen Droge.“ (WHO 1954)

Eine allgemeinverständliche Definition lieferte der Homburger Wissenschaftler Klaus Wanke im Jahr 1985:

„Sucht ist ein unabweisbares Verlangen nach einem bestimmten Erlebniszustand. Diesem Verlangen werden die Kräfte des Verstandes untergeordnet. Es beeinträchtigt die freie Entfaltung einer Persönlichkeit und zerstört die sozialen Bindungen und die sozialen Chancen des Individuums" (K. Wanke: Deutsche Hauptstelle gegen die Suchtgefahren (Hrsg.). Süchtiges Verhalten, 1985, S. 20).

Demnach ist es das Ziel von süchtigem Verhalten bestimmte Lustgefühle herbeizuführen oder aber Unlustgefühle wie beispielsweise Trauer, Angst, Wut zu unterdrücken bzw. zu vermeiden. Dabei ist das süchtige Verhalten gekennzeichnet durch einen Wiederholungszwang, Dosissteigerung, psychische oder physische Abhängigkeit und sehr unterschiedliche Formen von Entzugserscheinungen.

Umgangssprachlich steht Sucht für die Abhängigkeit von einem bestimmten Stoff oder von bestimmten Verhaltensweisen. Insofern werden also die Begriffe Sucht und Abhängigkeit im Alltagsgebrauch häufig synonym verwendet 

Wonach können wir süchtig werden?
Und wovon können wir abhängig werden?

Betrachtet man die gebräuchlichen Wortzusammensetzungen mit dem Begriff „-sucht“, so scheint es, als ob es keinen Bereich unseres Lebens gäbe, in welchem wir nicht süchtig werden können:

Putzsucht, Esssucht, Fernsehsucht, Alkoholsucht, Beziehungssucht, Eifersucht …

Tatsächlich ist es so, dass sehr viele Verhaltensweisen oder Konsumgewohnheiten süchtig entgleisen können, den Rahmen des Harmlosen, des gesundheitlich und sozial Unbedenklichen überschreiten. Von „Sucht“ oder „Abhängigkeit“ spricht man, wenn bestimmte Kriterien erfüllt werden. Ob diese Schwelle erreicht oder überschritten ist, kann am besten ein Fachmann beurteilen.

Grundsätzlich unterscheidet man zwei verschiedene Arten von Süchten, je nachdem,

  • ob ein Mensch von einem bestimmten Stoff abhängig ist, den er konsumiert (essen, trinken, inhalieren, injizieren) - stoffgebundene Sucht
  • ob ein Mensch von einem bestimmten Verhalten abhängig ist, welches sein Leben, seinen Alltag - und letztlich seine Gesundheit mehr beherrscht, als es gut ist - stoffungebundene Sucht

Was sind die häufigsten Suchtstoffe?

Die häufigsten Suchtstoffe sind:  

  • Alkohol
  • Ilegale Drogen
  • Internet /neue Medien
  • Glücksspiel
  • Medikamente
  • Esstörungen
  • Legal Highs

Unterstützungsangebote und Informationen

Eine Übersicht über die Hilfsangebote vor Ort finden Sie hier.

Suchthotline: Telefonische Beratung für suchtkranke Menschen und deren Angehörige 
Telefonnummer: 01805 212099
Mo-Fr. 9:00-16:00 Uhr

Weitere Informationen bieten folgende Homepage-Seiten:

Suchtprävention im Landkreis MSE:
https://suchtpraevention.lk-mecklenburgische-seenplatte.de

Hilfe bei Problemeltern: https://www.kidkit.de

Narcotics Anonymous: www.na-berlin.de

Reha bei Drogenabhängigkeit

Die MEDIAN Klinik Mecklenburg besteht seit 1995 und hat sich als Reha-Klinik für Drogenabhängige etabliert. In der Klinik werden drogenabhängige Frauen und Männer ab dem 18. Lebensjahr aufgenommen. Weitere Informationen sind dem Flyer (PDF) zu entnehmen.


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